Kennst du das auch? Du wachst morgens auf und bist voller Widerstand? Gegen deinen Schmerz, die Situation in der du dich befindest, eine Arbeit, deine Krankheit?
Wir sind mit unseren Gedanken immer in der Zukunft. Früher war es so, da dachte ich wenn ich dieses oder jenes erreicht habe, wenn ich das neue Auto habe, das neue Kleid, das neue Haus, dann bin ich glücklich.
Auf dem spirituellen Weg, sind die Gedanken anders und doch ähnlich: Wenn ich endlich diesen Schmerz, diese Wut, diese Angst, diese und jene Blockade losgelassen habe, dann bin ich endlich glücklich, frei, erleuchtet.
Ich versuchte unzählige Methoden und viele verschiedene Meditationen, las Buch über Buch und doch blieb der Schmerz. Wann werde ich endlich geheilt und frei sein?!
Jahrelang habe ich versucht meinen Schmerz weg zu meditieren. Bis ich erkannte: So funktioniert es nicht. Wenn ich irgendetwas unbedingt loswerden will, habe ich Widerstand dagegen. Ich will es kontrollieren.
Doch Widerstand macht alles nur noch stärker.
Ich richte meinen Fokus so stark auf diesen Schmerz, diese Blockade, diese Krankheit, dass sie einfach da bleibt, denn ich konzentriere mich ja nur auf sie.
Ich kann nur dann heilen, wenn ich fühle, wenn ich annehme – das lehrte mich mein Lehrer, der Kakaoschamane. Und meine Geburten.
Ich spürte, wenn ich den Widerstand, die Kontrolle loslasse und mich völlig hingebe, ist kein Schmerz mehr da. Dann bin ich einfach in diesem Moment, mit mir und dem Universum und alles ist Eins und ist schon geheilt. Jetzt.
Es geht nicht darum den Schmerz immer wieder zu betrachten, uns immer wieder auf ihn zu konzentrieren um ihn unbedingt loszuwerden. Nein, es geht darum, ihn in dem Moment, in dem er auftaucht zu fühlen, ohne Gedanken, einfach nur zu fühlen, ohne den Wunsch ihn loszuwerden, sondern einfach nur um ihn sein zu lassen. Schmerz ist da, weil er uns etwas sagen möchte. Ein unterdrücktes Gefühl, das anklopft und unsere Aufmerksamkeit verlangt. Wie ein weinendes Kind, das unsere Liebe möchte. Genauso ist dieser Schmerz. Er möchte unsere Aufmerksamkeit, unsere Umarmung. So lange wir Widerstand gegen ihn haben und ihn bekämpfen, weil wir ihn unbedingt loswerden wollen, wird er noch aufmüpfiger:).
Wenn also der Schmerz kommt, spüre ihn, tauche ihn in hinein und beobachte was passiert. Auch den Widerstand kannst du fühlen, wenn er da ist. Oftmals sind es auch Gedanken, die dahinter stehen. Ist es der Schmerz, der dich belastet oder die Gedanken dahinter?
Ich kenne es von mir selbst und meinen jahrzehntelangen Gesundheitsproblemen. „Ich muss diese Krankheit unbedingt loswerden! Ich will nicht krank sein. Ich will endlich gesund sein. Ich werde nie gesund sein. Ich muss endlich an die Ursache der Krankheit kommen und sie auflösen. Ich kann nur glücklich sein, wenn ich gesund bin“ und und und. Endlose Gedanken.
Die die Krankheiten festhielten.
Und diese Gedanken verursachten meinen emotionalen Schmerz, das waren nicht die Krankheiten. Die Gedanken brachten mich in Widerstand mit dem was ist und brachten mich in ein Ungleichgewicht.
Ich konnte erst dann Frieden finden, als ich akzeptierte.
Als ich all dieses „Ich muss“ losließ und immer noch täglich loslasse. „Ich muss immer positiv sein. Ich muss loslassen. Ich muss heil sein….“
Und mich mit meinem inneren Feuer verband und diese Energie fühlte und mich auf das Fühlen konzentrierte anstatt auf meine Gedanken. Auf das Jetzt. Auf diesen Moment. Denn im Jetzt ist IMMER alles in Ordnung. Im Jetzt bist du gesund. Jetzt hast du keine Blockaden.
Wenn der Schmerz auftaucht, DANN kannst du ihn anschauen. Wenn die Gedanken auftauchen, DANN kannst du sie beobachten und überprüfen.
Ist es wahr, dass du nur glücklich sein kannst, wenn du deine Blockaden aufgelöst hast? Dass du sie unbedingt auflösen musst, um Frieden zu finden? Dass du nie frei sein wirst?
Schau wie sehr die Gedanken dich blockieren und sie deine Gefühle verursachen.
Nicht deine Blockaden sind es, sondern die Gedanken, die dich unfrei machen. Gefühle sind einfach.
Wenn wir uns bewusst werden, was hinter den Gefühlen steht, wenn wir unsere Gedanken beobachten und überprüfen – ich finde es sehr hilfreich sie aufzuschreiben und sie vor mir zu sehen – dann müssen wir uns nicht mehr von ihnen hineinziehen lassen in die Spirale der Angst.
Dann können wir einfach im Jetzt sein, mit uns selbst verbunden und annehmen was ist.
Alles Liebe,
deine Alicia.